Kosmetik

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Snow Algae im Weltraum

Extremophile Organismen können auf der Erde an den aussergewöhnlichsten Standorten wie in Geysiren, Vulkanen oder in der Tiefsee leben. Sie haben spezielle Strategien entwickelt, um unter extremsten Bedingungen zu überleben oder sich sogar fortzupflanzen. Aber wie ist es mit den Bedingungen im Weltall? Dieser Frage sind Forscher aus dem Fraunhofer Institut in enger Kooperation mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum DLR nachgegangen.

Die Forscher unter der Leitung von Dr. Thomas Leya vom Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB des Fraunhofer IZI in Potsdam-Golm erhielten im BIOMEX-Projekt (BIOlogy and Mars-EXperiment) die Möglichkeit, Astronauten auf der internationalen Raumstation ISS Bioproben mitzugeben und für fast eineinhalb Jahre auf der Aussenseite der Raumstation zu positionieren. So konnten verschiedenste Mikroorganismen der dort herrschenden, ultravioletten und kosmischen Strahlung sowie starken Temperaturschwankungen ausgesetzt werden.

Die auf der ISS durchgeführten Experimente sollten Aufschluss darüber geben, welche Organismen im Weltraum überhaupt oder auch z.B. auf dem Mars überleben könnten. Die Resultate sollten letztlich auch ein weiteres Puzzleteilchen zum besseren Verständnis, wie Leben in unserem Sonnensystem entstanden und im All über Meteoriten verteilt worden sein könnte, beisteuern.

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Schneealge aus der Kosmetik wird im Weltall getestet

Eine der mehreren Hundert Proben der «illustren Reisegesellschaft» war die Schneealge, welche von der Mibelle Biochemistry auch für das Produkt Snow Algae Powder kultiviert wird.

«Dass Schneealgen Austrocknung, Hitze bis +60 °C und Kälte bis -25 °C und in bestimmtem Rahmen auch UV-Strahlung gut überstehen wissen wir schon aus Laborversuchen», so Dr. Leya. Wie es aber mit noch extremeren Bedingungen ist, wie sie im erdnahen Orbit oder im All herrschen, war nicht bekannt. Mit einer Sojus-Kapsel kehrten die getesteten Organismen schliesslich nach gut 2 Jahren von der ISS wieder auf die Erde zurück.

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Sie leben!

Zurück im Labor wurde untersucht, ob die gestressten Schneealgen wieder neue Kolonien bilden können oder ob die DNA beeinträchtigt worden war. Auch das für Schneealgen typische Carotinoid-Spektrum, dem Schutzpigment dieser photosynthetischen Organismen, wurde mit Raman Spektroskopie überprüft.

 «Wir gingen davon aus, dass die Algen UV-A und B Strahlung überleben würden. Überraschend war, dass sie auch einen Teil der sehr schädlichen UV-C Strahlung und Trockenheit unbeschadet überstanden und die Carotinoide kaum verändert waren», stellte Leya nach den Testergebnissen überrascht fest. Diese Tests beweisen also, dass Schneealgen sogar fähig sind, im All über längere Zeit zu überleben und sogar Mars-ähnliche Zustände unbeschadet überstehen.

Die Resistenz und die Stabilität der Biomoleküle der Schneealgen ist also auch unter extraterrestrischen Umständen beachtlich. Dies ist ein weiterer Beweis für die ausserordentlich effizienten Schutzmechanismen dieser kälteliebenden Alge, die auch für die Kosmetik genutzt werden kann und in der Haut Langlebigkeits-Gene aktiviert.

Hier finden Sie mehr Informationen zum Produkt Snow Algae Powder.

Esther Belser
Geschrieben von

Esther Belser Gisi